Kieler Nachrichten vom 28.08.2004
Altenholz - Jetzt können die Altenholzer Geld verdienen und etwas für die Umwelt tun. Aufgrund eines Antrages der SPD- Fraktion beschloss der Umweltausschuss einstimmig, kommunale Dächer für private Solarstromanlagen zur Verfügung zu stellen - auf Wunsch der CDU gegen Entgelt. Diese Anlagen sollen von Bürgern im Rahmen von Beteiligungsgesellschaften finanziert werden.
Den Anstoß gab der Altenholzer Architekt Rüdiger Mumm. Das marode Flachdach der Realschule muss im kommenden Jahr saniert werden. In diesem Zusammenhang kam er auf die Idee, eine Betreibergesellschaft zu gründen, um auf geeigneten Dächern mit der Sonne Energie zu erzeugen. Die Gemeinde würde dies gern selbst machen, ihr fehlt jedoch das Geld für die nicht unerheblichen Investitionen . Nach Mumms ersten Schätzungen könnten die Kosten für das Realschuldach bei etwa 100 000 Euro liegen - plus/minus 20 Prozent. Zunächst muss noch dessen Statik geklärt werden. Durch die Einspeisevergütung für den Strom sind solche Anlagen wirtschaftlich zu betreiben. Mumm rechnet mit 54,7 Cent pro Kilowattstunde Strom; die Vergütung verringert sich pro Jahr um fünf Prozent.
Der Ausschuss hatte die Verwaltung in der Vergangenheit beauftragt, im Hinblick auf weitere Einnahmequellen und die Förderung von umweltfreundlicher Energiegewinnung zu prüfen, welche kommunalen Dächer in Altenholz für das Geschäft mit der Sonne geeignet sind. Neben der nutzbaren Fläche spielt dabei auch deren Ausrichtung eine Rolle. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten scheint daher eine Investition auf dem Rathausdach fraglich. Auf dem Dach der Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt wurde gerade eine Solaranlage errichtet. Auch dort hat eine private Betreibergesellschaft die Kosten gestemmt. Neben dem ökologischen Aspekt erfüllt diese Anlage auch einen sozialen: Mit dem Entgelt für die Dachnutzung werden besondere Projekte in der Kita unterstützt. *TM*