Kieler Nachrichten vom 23.04.2005 Nr.94 Seite 23
Altenholz - Sonnige Zeiten in Altenholz, nicht nur durch den schönen Frühling: Der Umweltausschuss hat einstimmig grünes Licht für die umweltfreundliche Nutzung des Daches auf dem Gemeindezentrum gegeben. Eine private Betreibergesellschaft kann dort eine Solarstrom Bürgerbeteiligungsanlage errichten.
Von Torsten Müller
Der Mann hat Erfahrung. Olav Vollstedt war bereits im vergangenen Jahr bei der Initiative für die Photovoltaikanlage der „Sunnykids" auf dem benachbarten Dach der AWO-Kindertagesstätte die treibende und kreative Kraft. Jetzt hat der Altenholzer auch den Sprung auf das erste kommunale Dach geschafft. Unter dessen machte das Altenholzer Ingenieurbüro Mumm einen Rückzieher: Es wird keine Solaranlage bei der Realschule errichten, weil auf deren Dach offenbar die statischen Voraussetzungen für das Aufstellen der Module ungünstig sind und somit eine Wirtschaftlichkeit nicht zu erreichen wäre.
Das ist anscheinend beim Gemeindezentrum anders: Olav Vollstedt schätzt, dass die etwa 75 Altenholzer, die Anteile von jeweils 1000 Euro zeichnen können, eine Rendite von 8,5 Prozent vor Abschreibung und Steuern erhalten. Energieeinspeisung ist lukrativ. Anlagen, die noch in diesem Jahr ans Netz gehen, erhalten pro Kilowattstunde eine Vergütung von 54 Cent - für die kommenden 20 Jahre. Die Investitionskosten für das kleine Sonnenkraftwerk liegen bei etwa 310000 Euro. Sie sollen zusätzlich zu den Gesellschafteranteilen durch einen zinsgünstigen Kredit finanziert werden.
Das Gemeindezentrum in Altenholz als Sonnenkraftwerk: Mit einer privaten Solaranlage auf dem Dach will die Gemeinde einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Dem rührigen Organisator geht es dabei allerdings gar nicht so sehr um das Geld; er ist „Überzeugungstäter" und will in erster Linie die Verbreitung der Sonnenenergienutzung fördern und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Auch der Architekt des Gemeindezentrums, Wolf-Dieter Hochfeldt , hat bereits sein Okay gegeben. Die sechs 1,66 Meter hohen und 0,95 Meter breiten Module werden auf dem Dach durchaus ins Auge fallen, schließlich stehen sie 27 Grad geneigt.
Bürgervorsteher Volker Clauß (CDU) war begeistert: „Das ist fortschrittlich und ganz toll." Für die Nutzung des Daches kassiert die Gemeinde auch eine Miete. Mit ihrer Entscheidung hat Altenholz in diesem Sektor die Nase relativ weit vorn. Lediglich die Stadt Kiel genehmigte bisher eine Solaranlage auf ihrem Neuen Rathaus. Vollstedt zeigte sich erfreut, dass der Umweltausschuss beherzt entschied. Dadurch kann rasch eine hochwertige Anlage installiert werden, die eine Firma noch auf Lager hat. Da die Nachfrage auf dem Solaranlagemarkt derzeit sehr groß meinde auch eine Miete. Mit ihrer Entscheidung hat Altenholz in diesem Sektor die Nase relativ weit vorn. Lediglich die Stadt Kiel genehmigte bisher eine Solaranlage auf ihrem Neuen Rathaus. Vollstedt zeigte sich erfreut, dass der Umweltausschuss beherzt entschied. Dadurch kann rasch eine hochwertige Anlage installiert werden, die eine Firma noch auf Lager hat. Da die Nachfrage auf dem Solaranlagemarkt derzeit sehr groß ist, müssten ansonsten lange Lieferzeiten bzw. minderwertigere Qualität akzeptiert werden.
Bei der Anlage auf dem AWO-Dach hatte Vollstedt die Investoren in nur sechs Wochen zusammen. Für das neue Projekt hofft er auf Ähnliches. Er plant in Kürze Informationsveranstaltungen, in denen die Wirtschaftlichkeitsberechnung, aber auch die Risiken der Investition dargestellt werden sollen.